Personen sind in Gebäuden unterschiedlichen Lärmquellen ausgesetzt, die durch äußere Einflüsse oder Alltagsgeräusche entstehen können. Je nach der Raumnutzung, den Personen darin und der durchzuführenden Tätigkeiten sind Sicherstellungen zur Verbesserung der Raumakustik vorzunehmen.  

Der Fokus akustischer Maßnahmen ist in jedem Raum unterschiedlich und abhängig von der individuellen Nutzung dessen. Eine optimale Raumakustik geht weit über die Sicherstellung der Hörbarkeit oder Reduzierung unerwünschter Geräusche in Räumen hinaus. Ein weiterer wichtiger Bereich sind individuelle Anforderungen, wie die Trennung von Arbeitsgruppen und Einzelarbeitsplätzen und das daraus resultierende Vorgehen mit diversen Akustikprodukten. Dazu haben wir uns in diesem Artikel gezielt mit drei Beispielen auseinandergesetzt: Büros, Schulen und Universitäten.

Büro

Verursachter Lärm im Büro, welcher durch laute Bürogeräte, Telefongespräche oder Unterhaltungen zwischen Mitarbeitern entstehen kann, lenkt häufig von den zu bewältigenden Tätigkeiten ab und kann zu Stress führen. Dies gilt insbesondere für Großraumbüros, aber auch für Konferenzräume in denen die Interaktionen oft geräuschintensiver sind als am Arbeitsplatz. Grund dafür ist, dass sich eine Vielzahl von Personen in kleinen Räumen aufhalten und dadurch vermehrt Probleme auftreten, wenn Video- oder Telefonkonferenzen stattfinden. Deswegen wird von den Mitarbeitern ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Konzentration verlangt. Die vorzunehmende Verbesserung der Akustik variiert je nach Tätigkeitsbereich und unerwünschter Lärm sollte vom Arbeitgeber forciert werden.


Generell gilt: Je höher der Anteil an geistiger und konzentrierter Arbeit desto geringer sollte die Lärmbelastung der Mitarbeiter sein.


Auswirkungen eines zu hohen Lärmpegels am Arbeitsplatz sind beispielsweise Befindlichkeitsstörungen, Nervosität, Gereiztheit und Erschöpfung. Weiteres kann Lärm am Arbeitsplatz das Kommunikationsverhalten der Mitarbeiter ins Negative verändern. Im schlimmsten Fall hat es Auswirkungen auf psychosomatische Vorgänge, dass zu Verspannungen, Schlafstörungen oder geschwächtem Immunsystem führt. (Quelle: VDI 2569 - Schallschutz und akustische Gestaltung in Büros)

Schulklasse

In Österreich ist die Pflichtschulzeit neun Jahre und obwohl multimediale Lernformen durch das Internet stets beliebter werden, basiert das Lernen in Schulen hauptsächlich auf mündlicher Kommunikation.

Diese Zeit bildet eine elementare Basis für die Weiterbildung der Schüler und ebnet den Weg für die berufliche und akademische Ausbildung. Durch erhöhten Lärmpegel kann es passieren, dass die Begeisterung an der Schule und am Lernen im Allgemeinen verloren geht. Deshalb wird das Thema „Klassenraumakustik“ immer zentraler. Zurecht, wie zahlreiche Studien beweisen. (Lärm in Bildungsstätten – H. G. Schönwälder; Akustische Ergonomie der Schule – M. Oberdörster; uvm.)

Nicht optimale Hörbedingungen haben einen Einfluss auf den Empfang der vermittelten Informationen, deshalb können sie falsch oder nicht verstanden werden. Zudem wird das Zuhören über einen längeren Zeitraum immer anstrengender, da Kinder und Jugendliche mehr kognitive Kapazitäten aufwenden müssen, um die vermittelten Informationen zu verarbeiten. Daraus resultierend ist es umso schwieriger Energie und Konzentration für den Unterricht und die Hausaufgaben aufzubringen. Fremdsprachenunterricht verschärft dieses Problem und erfordert eine deutliche akustische Anpassung der Räumlichkeiten. Dasselbe gilt für Personen, deren allgemeine Unterrichtssprache nicht die eigene Muttersprache ist.

Universitäten

Der grundlegende Unterschied zu Schulen ist, dass sich Studierende bewusst für eine Ausbildung entscheiden und sich somit aus eigener Motivation auf den Inhalt der Vorlesung konzentrieren wollen und müssen. Studenten müssen ein enormes Pensum an Konzentration aufbringen, um Inhalte von Vorlesungen über mehrere Monate hinweg bis zu den stressigen Klausurwochen und Abschlussarbeiten aufzunehmen, zu verarbeiten und zu verstehen. Damit sich Studierende so viel wie möglich aus den Vorlesungen mitnehmen können ist eine gerechte Ausstattung von Lehrsälen elementar.

Ein beliebter Ort für Gruppenarbeiten oder Prüfungsvorbereitungen sind Bibliotheken. Besonders hier muss auf die gesamte Raumakustik geachtet werden und eine ideale Lernatmosphäre ist von Relevanz.  Ein wichtige Bestandteil sind Plätze für Arbeitsgruppen, die von den anderen Studierenden abgegrenzt sind, um diese nicht zu stören.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jeder Raum individuell behandelt werden muss. Nicht nur in Bezug auf dessen Größe und Einrichtung, sondern auch hinsichtlich Nutzung und Tätigkeiten, die dort durchgeführt werden. Akustische Maßnahmen sind wichtig um Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine optimale Raumakustik zur Verfügung zu stellen, dass wiederum zu einer konzentrierteren Arbeitsleistung führt.